Quartierssanierung Poppenrade

Im Zuge der Quartierssanierung galt es das Wohnquartier aus den frühen 1970er Jahren aufzuwerten und energetisch zu sanieren. Es wurde ein übergreifendes Gestaltungskonzept für die Fassaden erarbeitet und die Außenanlagen neugestaltet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Situation am Vorplatz gelegt, an dem das Hochhaus eine prägende „Landmarke“ bildet. Im Wohnhochhaus befinden sich die Büroräume des Auftraggebers, welche parallel zur Quartierssanierung neugestaltet wurden. Um die Parksituation weiter zu verbessern, wurde eine zusätzliche Stellplatzanlage geschaffen.

Energetische Sanierung: Der KfW-70-Standard wurde mit WDVS-Fassaden, Vorhangfassaden mit keramischen Elementen oder Kupferstehfalzblechen erreicht. Um der Bestandsituation und dem Brandschutz gerecht zu werden, wurden die Loggien mit beweglichen Fensterelementen verglast. Insbesondere in den oberen Stockwerken des Hochhauses wurde so eine bessere Nutzbarkeit der Balkone erzielt. Die Mehrzahl der Gebäude erhielt eine ökologische Warmwasserbereitung mit Solarenergie. Die beiden achtgeschossigen Laubenganghäuser erhielten Vorstellbalkone die teilweise Fördeblick haben.

Stellplatzanlage: Ziel der Bauherren war es, zusätzlich zu den vorhandenen Stellplätzen im Außenbereich und der Tiefgarage, weitere Parkplätze anbieten zu können. deshalb wurden 16 neue Stellplätze geschaffen.

Barrierefreiheit: In den Außenanlagen wurden sieben behindertengerechte Stellplätze gebaut. Die vorher nur über Treppen oder sehr steile Rampen erreichbaren Laubenganghäuser #13 und #25 erhielten barrierefreie Rampen und Eingänge. Das Hochhaus verfügt nun über einen zweiten außenliegenden Aufzug, der im Gegensatz zu dem Bestandsaufzug ebenfalls ohne Stufen erreicht werden kann.

Außenanlagen: Es wurde ein Grillplatz eingerichtet, zwei Spielplätze wurden komplett saniert und die Wegeflächen neu gepflastert. In den Grünflächen wurde neu gepflanzt, der Baumbestand wurde, wo erforderlich, gelichtet und ergänzt. Der Vorplatz wurde gestalterisch komplett überarbeitet, bestimmte Bereiche werden durch Stadtmobiliar akzentuiert, Pergolen und Lichtstelen gliedern die Fläche, bepflanzte Bereiche runden das Gesamtbild ab.

Hochhaus: Im Erdgeschoss wurde zur Verflechtung des Gebäudes mit dem Umfeld analog zu den Nachbargebäuden eine WDVS-Fassade mit Klinkerriemchen gewählt. Die ersten drei Geschosse des Turmes sind mit einer keramischen Vorhangfassade ausgestattet, die übrigen Geschosse bekamen eine Kupfer-Stehfalz-Fassade. Die besonders hochwertigen Fassaden des Hochhauses sind langlebig und sehr witterungsbeständig. Insbesondere die vorpatinierten Kupferbleche „altern in Würde“ und gewährleisten somit ein dauerhaft ästhetisches Erscheinungsbild. Akzentuiert wird das Hochhaus durch die vier vertikalen Balkonstränge. Durch die Falt-Schiebe-Elemente der Balkone und die transluzenten Brüstungen gelangt viel Licht in die Wohnräume. Bei geöffneten Elementen haben die Bewohner einen „außenliegenden“ Balkon, in den kühleren Jahreszeiten gewinnen sie vollumfänglich nutzbaren Wohnraum dazu. Da die Erschließung des Hochhauses zum größten Teil über nur einen Aufzug erfolgte und hierdurch häufig Engpässe und Wartezeiten entstanden, wurde zur Verbesserung der Situation ein gläserner Aufzug vor das Gebäude gestellt. An der Ostfassade kann nun also das Gebäude barrierefrei erschlossen werden, beim Blick nach Norden sieht man aus dem Aufzug auf die Kieler Förde. Zur Stärkung des Quartieres sollte der Vorplatz besser eingebettet werden. In diesem Zuge erhielt das Wohnhaus einen barrierefreien und großzügigen Eingang mit Foyer von der Platzseite.

Bauherr

  • WBG Kiel-Ost eG

Adresse

  • Poppenrade 1-25
  • 24148 Kiel

BGF

  • 29.300m²

Beauftragte LPH

  • 1-8

Bauzeit

  • 2012-2016

Fotograf

  • Bernd Perlbach