Sanierung und Erweiterung Gaststätte Margaretental – Kiel

Die Gaststätte Margaretental am Nord-Ostsee-Kanal wurde 1925 nach den Plänen von
Ludwig Stapf als Ersatz für den zuvor errichteten hölzernen Pavillon der Kieler Ausstellung von
1896 erbaut. Der eingeschossige Backsteinbau ist im Heimatstil mit zwei Gebäudeteilen
geplant worden, einem Haupthaus mit Stufengiebeln an Süd-Ost und Nord-Westfassade
sowie einem L-förmig gen Norden anschließenden Saalflügel, parallel zum Kanal. An der
nördlichen Giebelseite des Saals stand um 1925 ein Erweiterungsbau für Wirtschaftsflächen.
Bis in die 1950er Jahren wurde die bis dato hölzerne Veranda an der Kanalseite in Massivbauweise
ertüchtigt und 1969 wurde ein Hausanschlussraum sowie WC-Anlagen an den Saal
angebaut. Der Stufengiebel zum Kanal wurde 1989 neu verblendet. Das Gebäude ist als
Einzelkulturdenkmal geschützt.

Die BIG Heimbau GmbH plante die Wiedereröffnung der Gaststätte nach langem Leerstand
von 18 Jahren. Das Gebäude wurde behutsam saniert und umgebaut, um den heutigen
Standards an eine funktionale Gaststätte, dem Arbeitsrecht und dem Brandschutz zu
entsprechen. Im Haupthaus wurde der Küchenbereich erweitert. Der Saal wurde im Original
beibehalten, Einbauten aus neuerer Zeit wurden zurückgebaut. Der Anbau von 1969 wurde
abgebrochen und durch einen neuen Erweiterungsbau für neue WCs und erforderliche
Wirtschaftsflächen ersetzt. Weitere Funktionsräume für Personal wurden im OG des
Haupthauses untergebracht.

Architektonisches Konzept des neuen Anbaus:
Der neue Anbau wurde als Holzbau durch eine Fuge getrennt an die Giebelseite des Saals
gestellt. Der ursprünglich hölzerne Pavillon von 1896 wird so zitiert und auch der um 1925 an
dieser Stelle stehende Holzanbau wird wiederaufgenommen. Der Neubau folgt dem
Bestandsgiebel zum Saal in seinen Maßen, in den Wandfluchten und in der Dachneigung,
sodass eine moderne, auf die wesentliche Form reduzierte Architektur als Zitat des Alten
entstanden ist. Die Fuge wurde verglast und fungiert als Erschließungsraum für die im Neubau
untergebrachten Gäste-WCs. Neu und Alt sind im Außen- und im Innenraum klar ablesbar.